Soziale Gerechtigkeit hat viele Bedeutungen.
So klar die Antwort jeweils ist – nämlich „Nein!“ – so weitreichend ist das Thema der sozialen Gerechtigkeit insgesamt. Nicht nur in ihren Kategorien. Sondern auch in ihren vielen Bedeutungen, die immer auch ein wenig polarisieren. Wir stellen dir einige von ihnen vor.
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Wir geben die einen Überblick über die wichtigsten Begriffe der sozialen Gerechtigkeit.
Inklusion: für eine bessere Gesellschaft
Sicher hast du schon mal von gesellschaftlicher Teilhabe gehört, oder? Falls nicht: Inklusion besagt, dass jeder Mensch zu unserer Gesellschaft gehört. Dass gerade auch Menschen mit Behinderung selbstbestimmt und selbstverständlich mit Menschen zusammenwohnen, arbeiten, lernen, leben können, die kein Handicap haben. Obwohl Inklusion ein Menschenrecht ist, muss dafür noch mehr getan werden. In der Familie, in der Schule, im Verein oder bei der Arbeit wäre das extrem wertvoll.
Intersektionalität: Kritik am Statusdenken
Leider ist Diskriminierung keine Seltenheit. Der Begriff Intersektionalität beschreibt, wie sich verschiedene Arten von Diskriminierung überschneiden und gegenseitig beeinflussen. Dazu gehören etwa Rassismus, Sexismus und Klassismus – also die Diskriminierung und Unterdrückung von Menschen aufgrund ihres vermuteten bzw. tatsächlichen sozialen Status.
Reparationen: Wer Unrecht tat, soll zahlen
Im Laufe der Weltgeschichte wurde das Völkerrecht zuhauf gebrochen, gab es viele historische Ungerechtigkeiten. Eine der größten war der Sklavenhandel und die damit verbundene Ausbeutung von Menschen. Glücklicherweise liegt das weit zurück und ist verboten. Reparationszahlungen werden aber nach wie vor gefordert und geleistet – also die Wiedergutmachung in Form von Geld oder Sachleistungen. Dazu gehört auch Rückgabe von Raubkunst.
Kulturelle Aneignung: 3, 2, 1, meins?
Sich die Symbole einer fremden Kultur zu eigen zu machen und davon zu profitieren – zumal ohne darüber nachzudenken, ob diese Symbole einem gehören – das nennt man kulturelle Aneignung. Dabei kann es sich um geistiges Eigentum genauso handeln wie um traditionelles Wissen oder uralte Artefakte. Eine dominante Kultur erhebt sich damit über eine andere, ausgegrenzte Kultur. Macht trifft auf Ohnmacht – und diskriminiert auch hier?
Mikroaggression: So grenzt sie aus
Kleine Ursache, große Wirkung? Bei Mikroaggressionen ist das so. Dabei geht es um Fragen und Kommentare sowie um verbale und nonverbale Handlungen, die sogenannte „Randgruppen“ betreffen – und diese verletzen. Weil Klischees damit aufrechterhalten oder sogar verfestigt werden. Ob unbeabsichtigt oder nicht: Ein kleiner Scherz bis hin zu bewussten Beleidigungen können sich derart summieren, dass sich Menschen ausgegrenzt und marginalisiert fühlen.
Allyship: Privilegien sinnvoll nutzen
Soziale Ungerechtigkeit benennen und beklagen, das ist ja relativ leicht. Noch besser ist es, auch ins Handeln zu kommen. Beim Allyship geht es genau darum: Sich zwar seiner Privilegien bewusst zu sein. Diese jedoch zu nutzen, um so manchen Status Quo neu zu bewerten, Stereotype abzubauen – und sich aktiv für benachteiligte Einzelpersonen und Gruppen einzusetzen. Ganz so easy ist dieser Prozess allerdings nicht, sondern mühsam und langwierig. Unter anderem, weil sich dabei immer auch die Person selbst hinterfragt, die diesen Weg geht.
Social Justice Warrior: It´s not a game!
Schon mal von diesem Wesen gehört? Über den „Krieger für die soziale Gerechtigkeit“ wird vor allem online heftig diskutiert. Denn „SJW“ ist abschätzig gemeint. Ihm wird vorgeworfen, nur oberflächlich für gesellschaftliche Minderheiten einzutreten. Hintergründig hätte er nur sein eigenes Ansehen im Kopf, das es zu stärken gilt. Feminismus und „political correctness“ sind zwei seiner Einsatzfelder – wobei seine Einsatzweise selbst als rassistisch, chauvinistisch oder sexistisch kritisiert wird.
Cancel Culture: auch darüber ist zu reden
Ohne Pro und Contra keine Debatte! Gut so! Schwieriger wird es, wenn Cancel Culture mit ins Spiel kommt. Denn sie ist eine Form des Boykotts, mit dem Menschen gemieden bis hin zu diskreditiert und abgelehnt werden, die anderer Meinung sind. Oder die in den Augen ihrer Kritiker kontrovers gehandelt haben, zumindest aber fragwürdig. Cancel Culture ist politisch aufgeladen, weil sie sich um viele relevanten Fragen dreht – von sozialer Gerechtigkeit über Sexismus bis Homophobie.
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