Planen, finden, starten: Tipps für dein Berufspraktikum
Wesentlicher Bestandteil deines Fachhochschulstudiums ist der starke Bezug zur Praxis. Während du in den ersten beiden Studienjahren viel theoretisches Wissen in dich rein schaufelst, ist es im fünften Semester für die meisten dann soweit und das Berufspraktikum steht an.
Study better. Work smarter.
Dein Berufspraktikum ist das Kick Off für dein Arbeitsleben. Dabei sammelst du erste berufsähnliche Erfahrungen, wirfst einen Blick in die berufliche Wirklichkeit und lernst deine Stärken und Schwächen kennen: Bist du unter Stress belastbar? Wie reagierst du, wenn viele unterschiedliche Dinge gleichzeitig zu erledigen sind? Wie gehst du mit Kritik um? Worin bist du besonders gut? Kannst du dein theoretisches Wissen umsetzen?
Durch das Berufspraktikum habe ich erkannt, dass ich viele versteckte Kompetenzen besitze, und wenn es darauf ankommt kann ich auf diese zurückgreifen.
Alina Jölli, BA (Absolventin Gesundheits- & Pflegemanagement)
Deine Suche beginnt jetzt
Doch mit deiner Suche für einen passenden Praktikumsplatz solltest du nicht zu lange warten. Wie und wo du Unterstützung findest, erfährst du bei den PraktikumskoordinatorInnen in deinem Studiengang. Doch das heißt nicht, dass du dich nicht aktiv an der Suche und der Organisation beteiligen musst. Damit fängt das Praktikum nämlich schon an. Mit deiner Suche beginnst du am Besten schon mit Beginn des neuen Studienjahres, also im Herbst.
Viele Unternehmen sind sehr daran interessiert, PraktikantInnen aufzunehmen. Denn für sie geht es darum, auch künftig gut qualifizierte und gut ausgebildete MitarbeiterInnen zu beschäftigen. Einige Unternehmen arbeiten deshalb auch mit Fachhochschulen zusammen.
Der erste Eindruck zählt
Keinesfalls unterschätzen solltest du die Wichtigkeit des Berufspraktikums. Hier geht es nicht nur darum, dein theoretisches Wissen unter Beweis zu stellen. Es geht auch darum, Kontakte zu knüpfen und ein Netzwerk für deine berufliche Zukunft aufzubauen.
Berufspraktika sind eine nachhaltige Erfahrung, oft wird das Wissen erst nach Jahren wieder aufgegriffen und genutzt.
Robert Jeschofnik, Pflegedienstleiter im Klinikum Klagenfurt, Notfallambulanz
Du wirst sicher nicht gleich Aufgaben, die sonst das Top-Management übernimmt, übertragen bekommen. Die eine oder andere Aufgabe wird dir vielleicht nur wenig zusagen. Dennoch solltest du am Ball bleiben, Fragen stellen und möglichst viel Wissen wieder an die FH, in den theoretischen Unterricht mitnehmen.
Für Vollzeitstudierende ist ein Praktikum eine wesentliche Orientierungshilfe, besonders dann, wenn noch kein Vorwissen über den praktischen Alltag vorhanden ist.
Magdalena Moser, Absolventin des Studiengangs Gesundheits- und Pflegemanagement
Und wer weiß, wenn du während des Praktikums einen guten Eindruck hinterlässt, steht dir nach Abschluss des Studiums vielleicht eine Tür für deinen ersten „richtigen“ Job offen.
5 Tipps mit denen du garantiert einen Berufspraktikum-Platz findest
Manche stehen jetzt vielleicht vor der Frage: „Wie geh ich’s an?“. In unseren Tipps erfährst du mehr darüber.
Tipp 1: Was sind deine Erwartungen an das Berufspraktikum?
Nimm dir ein Blatt Papier, schreib in die Mitte das Wort „Praktikum“ und lass deinen Gedanken freien Lauf. Schreib also alles auf, was dir einfällt, zeichne, kritzle, unterstreiche, verwerfe, notiere dir Fragen, Ideen, Skizzen, was auch immer. Analysiere das Produkt nach einer Zeit und sieh dir an, was das für dein Praktikum bedeutet.
Tipp 2: Plane die Ziele Deines Praktikums
Die Ziele des Praktikums sind sehr individuell: Die Eignung für einen angestrebten Beruf, die Erfahrung eigener Stärken und Schwächen, die Stärkung und Aufrechterhaltung der Studienmotivation oder die Erweiterung der eigenen Kompetenzen können mögliche Ziele sein.
Tipp 3: Starte das Projekt „Bewusste Auswahl einer Praktikumsstelle“
Die Auswahl einer Praktikumsstelle kann relativ pragmatisch (das kenne ich & das nehme ich) oder aber auch bewusst erfolgen.
Dazu könnten folgende Fragen hilfreich sein:
- Was sagen die Richtlinien meines Studiengangs über die Praktika? Gibt es eine gewisse Dauer die in einem definierten Zeitraum erbracht werden muss? Welche Auflagen müssen Praktikumseinrichtung und Praktikumsanleitung erfüllen?
- Dann verschaffst du dir einmal einen Überblick, welche Organisationen es für deine Studienrichtung in dieser Region überhaupt gibt. Hier können dir folgende Seiten hilfreich sein:
- Jobbooster der FH Kärnten – Karriereservice der FH Kärnten
- In deinem FH-Studiengang gibt es PraktikumskoordinatorInnen. Vielleicht können sie dir Listen mit Praktikumsstellen zeigen?
- Allgemeine Karrierepools wie z.B. http://www.karriere.at/jobs/praktika
- Für Praktika in Deutschland z.B. http://www.praktikum.com/
- Wähle 1-3 Organisationen aus
Tipp 4: Finanzielle Abgeltung – kenne deine Rechte und Pflichten
- Beachte:
„Ein Pflichtpraktikum ist ein Ausbildungsverhältnis, in der Regel aber kein Arbeitsverhältnis. Viele Firmen zahlen eine Art Taschengeld. Ein Anspruch auf Entgelt besteht jedoch nicht.” (Infos der Arbeiterkammer – Link) - Die sozialversicherungsrechtliche Regelung sollte mit der Beschäftigungsform deines Praktikums zusammenpassen. Das ist wichtig für die konkreten Tätigkeiten und die Aufgaben im Praktikum.
Informieren kannst du dich zu diesem Thema zum Beispiel unter https://www.sozialversicherung.gv.at/cdscontent/ - Möchte ich mein Praktikum im Inland oder im Ausland machen? Für Auslandsaufenthalte gibt es finanzielle Förderungen grants.at und auch eine Serviceeinrichtung der FH Kärnten, das International Relations Office, das dir bei der Beantragung von Fördermitteln hilfreich zur Seite steht.
Info Auslandspraktikum
Tipp 5: Sei neugierig und mutig im Bewerbungsgespräch!
Schon im Bewerbungsgespräch liegen viele Chancen, die positiven Einfluss auf den Verlauf deines Praktikums haben können!
Bewirb dich nach demselben Ablauf und nach den gleichen Regeln wie für einen Job:
- Überlege dir, ob dir ein „Probetag“ weitere Aufschlüsse geben könnte.
- Schau dir vor dem Bewerbungsgespräch die Website der Organisation an.
Hole dir dort wichtige Infos, z.B. über den Geschäftsbereich des Unternehmens, die Anzahl der MitarbeiterInnen (gibt Aufschluss über die Größe des Unternehmens), die Unternehmensleitung, vielleicht findest du Namen und Fotos von ChefIn und MitarbeiterInnen. - Deine Erwartungen an die Aufgaben und Ziele des Berufspraktikums sollten dir klar sein. Sprich diese Erwartungen mutig im Bewerbungsgespräch an und schau, welche Aufgaben und Ziele des Praktikums die Einrichtung sich wünscht.
- Sei neugierig beim Bewerbungsgespräch, zeige Interesse am Unternehmen und an der Stelle und frage zum Beispiel:
- Was werden meine Aufgaben konkret sein?
- Wer wird meine Anleitungsperson sein? Kann ich sie/ihn vorab kennenlernen?
- Welche Aufgaben betreut sie/er im Unternehmen?
- In welche Bereiche darf ich Einsicht haben?
- Werden regelmäßige Gespräche zur Zusammenarbeit geführt?
- Welche Anwesenheitszeiten wird es geben?
- Wird das Berufspraktikum bezahlt?
- Wird die Organisation in meine Sozialversicherung einzahlen?
Fazit
Das Berufspraktikum ist das Kick Off für dein Berufsleben
Mach was draus und nütze diese Chance. Über die Dauer eines „Ferienjobs“ hinaus hast du die Möglichkeit, neue Erfahrungen zu sammeln, dein Wissen und Können unter Beweis zu stellen. Für viele ist das Berufspraktikum der Türöffner für den ersten Job nach dem Studium. Mit unseren Tipps ist deine Suche garantiert erfolgreich.